Frankfurt - Kobane
Ein Hilfstransport mit Hindernissen
Montagmorgen, 10 Uhr. Großes Meeting in den Räumen der Frankfurter Hilfsorganisation Medico International.
Seit bald fünfzig Jahren sind die Frankfurter im Einsatz für Menschen in Not. Martin Glasenapp, seit sieben Jahren bei Medico, koordiniert die Hilfe für die kurdische Stadt Kobane ganz im Norden von Syrien. Sie war lange in den Schlagzeilen, nachdem Ende des Jahres 2014 Soldaten der IS-Milizen bis in die Stadt vordrangen. Tausende Bewohner starben, Zehntausende flohen über die nahegelegene Grenze in die Türkei.
Im Januar 2015 gelang es kurdischen Einheiten mit Hilfe von US-Luftangriffen und irakischen Einheiten, Kobane zu befreien. Martin Glasenapp war nur wenige Tage nach Vertreibung des IS in Kobane, und er weiß, wie nötig dort medizinische Hilfe ist.
Er reist wieder nach Syrien, mit einer Blutbank für die vielen verletzten Menschen, die dort unter schwierigsten Bedingungen leben.
Der Transport von Medico International wird unterwegs immer wieder aufgehalten, der Grenzübertritt von der Türkei nach Syrien scheint erst unmöglich. Dann findet Martin Glasenapp doch noch Wege. Im provisorischen Krankenhaus in Kobane warten Ärzte und Patienten schon lange auf die Blutkonserven aus Frankfurt.
Christian Gropper hat den Medico-Mitarbeiter bis nach Kobane begleitet und schaut hinter die Kulissen der Frankfurter Hilfsorganisation, die 1997 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Mit viel Mut und Engagement begegnen sie dem Krieg in Syrien.